Weiterbildung für Senioren im seniorenpolitischen Engagement |
|
Waldmünchen. Bewegen - bilden – beteiligen – das sind Kernbegriffe, um die sich ein europäisches Modellprogramm zur Weiterbildung für Senioren im seniorenpolitischen Engagement rankt. Hierbei werden ältere Menschen für ihren Einsatz als Interessensvertreter für ihre Altersgruppe qualifiziert. Das Projekt wird von kifas gGmbH Waldmünchen mit insgesamt sechs Kooperationspartnern aus fünf Ländern (Deutschland, Polen, Italien, Bulgarien, Großbritannien) für zwei Jahre, in der Zeit vom 01.10.2006 bis 30.09.2008 durchgeführt. Es wird gefördert durch das Programm Sokrates, Grundtvig 1, der Europäischen Union. Projektleiter ist Bernhard Eder. |
Die Möglichkeiten für Senioren, als ehrenamtlich tätige Interessensvertreter zu wirken, unterscheiden sich erheblich zwischen den beteiligten Ländern. In Deutschland gibt es Seniorenbeiräte, ähnliches gilt für Großbritannien. In Italien, Polen und Bulgarien sind solche Beteiligungsstrukturen unbekannt. Dieses Projekt geht davon aus, daß die Interessensvertretung von Senioren/innen für ihre Altersgruppe ungenügend wahrgenommen wird. Ihre Wirksamkeit und Mitwirkungsmöglichkeiten gilt es auszubauen. Dazu ist es notwendig, die Partizipationskompetenzen der älteren Menschen zu verbessern. Deshalb wird in diesem Modellprojekt ein europäisches Bildungsprogramm entwickelt, das das notwendige Wissen um politische Strukturen und Prozesse mit engagementbezogenen kommunikativen Fähigkeiten verbindet. Dieses Modellprogramm ist ein Projekt der politischen Bildung für eine klar umrissene Zielgruppe (ältere Menschen) in einem spezifischen Engagementsegment. Kernzielgruppe sind bürgerschaftlich engagierte Senioren/innen als Interessensvertretung für ihre Altersgruppe, die gleichwohl als Gemeinwohlaktivisten/innen die Belange anderer stakeholder in ihrem Wirkungsgebiet beachten. Im bisherigen Projektverlauf wurden in der ländervergleichenden, europäischen Diskussion unterschiedliche Definitionen des Politischen deutlich. In Deutschland gilt das Engagement im Seniorenbeirat und die Bildung dazu als politisch. In den östlichen Nachbarstaaten wehren sich Mitglieder von Seniorenbeiräten in diesen Ländern vehement dagegen, ihren Einsatz derart zu charakterisieren. Dort ist der Begriff des Politischen auf die Tätigkeiten der Parteien konzentriert. Hier deuten sich zukünftig spannende Debatten innerhalb des Projektes zur Fragestellung „Welche Inhalte und Methoden der politischen Bildung werden zu welchem Selbstverständnis und Strukturen dieses bürgerschaftlichen Engagements älterer Menschen benötigt?“ an. |
|
|